238.000. So viele Menschen sind 2023 durch gewaltsame Auseinandersetzungen und Kriege ums Leben gekommen. Das sind genauso viele Menschen wie in Rostock und Güstrow wohnen. 2010 lag diese Zahl noch bei 50.000. 2015 schon bei 150.000.
Kriege und bewaffnete Konflikte werden nur noch in seltenen Fällen von einer Seite gewonnen oder durch ein Friedensabkommen beigelegt. Das geht aus dem global Peace Index 2024 hervor. Stattdessen bleibt der Kriegszustand auch ohne regelmäßige Kampfhandlungen aufrechterhalten. Für die Zivilbevölkerung bedeutet das eine sehr instabile Sicherheit. In diesen Gebieten kehrt nur sehr schwer Ruhe ein, was dazu führt, dass diese Konflikte immer weiter bestehen.
Was bleibt? Endloskonflikte. Ein Konflikt, der an Intensität verliert, aber ohne Waffenstillstand oder Friedensabkommen zumindest temporär beendet wurde, hat ein großes Potenzial, in der Zukunft wieder zu eskalieren, weil für das Problem, das den Konflikt ausgelöst hat, noch immer keine Lösung gefunden wurde. Immer mehr vor sich hin schwelende Konflikte, immer weniger Lösungen, mit denen alle involvierten Parteien zufrieden sind.
Ein Beispiel dafür ist der Konflikt zwischen Israel und Palästina, der gerade so stark eskaliert, wie noch nie zuvor. Die Staatsgründung Israels im historischen Gebiet Palästina vor über 70 Jahren legte den Grundstein für einen Konflikt, der viel Unrecht und Leid über die palästinensische, aber auch über die israelische Bevölkerung brachte. Die Geschichte von Israel und Palästina ist geprägt von Kriegen und Verhandlungen, die zu keiner dauerhaften Einigung führten. Ganze Generationen sind im gegenseitigen Hass aufeinander aufgewachsen und eine scheinbar endlose Gewaltspirale prägt die Beziehungen. An diesem Konflikt sieht man sehr deutlich, wie diese vor sich hin brodelnden Konflikte sehr schnell extrem eskalieren können.
So oder so ähnlich sieht es in vielen aktuellen Konflikte aus. Der Krieg in Syrien seit 2011 und der Jemenkrieg seit 2014 sind weitere Beispiele für sehr langwierige Konflikte, die militärisch sehr wahrscheinlich nicht mehr gewonnen werden können.
Die Forschung zeigt, dass Kriege nicht mehr gewonnen werden, sie ziehen sich nur weiter in die Länge. Alleine im Jahr 2023 wurden weltweit 17,6 Billionen Euro für Aufrüstung und gewaltsame Auseinandersetzungen ausgegeben. Diese Summe übersteigt das gesamte europäische Bruttoinlandsprodukt im gleichen Zeitraum.
Kriege, die Jahre oder Jahrzehnte lang nicht gewonnen wurden, werden auch nicht mehr gewonnen.
Als Grundstein für einen nachhaltigen Frieden braucht es Verhandlungen und Verträge, in denen die Interessen aller Seiten berücksichtigt werden.
Quelle: https://www.economicsandpeace.org/wp-content/uploads/2024/06/GPI-2024-web.pdf
Hoffen wir, dass bald Lösungen gefunden werden für die Ukraine und Palästina. Ich schaue auch gespannt nach Syrien; mal schauen, was sich daraus entwickeln wird. Hoffentlich wird die neue Regierungsführung besser. Es ist aber schon sehr beängstigend, was in der Welt so vor sich geht.
– Wenn man den Statistiken glaubt, schein es aber leider in Zukunft nicht aufzuhören und es wird immer mehr ausgegeben werden ):