Verschreckte Tiere, Retraumatisierung vieler Kriegsopfer und das Erleiden schwerster Verletzungen, was sich anhört wie Szenarien aus einem Horrorfilm ist für viele an Silvester traurige Realität. Da stellt sich doch automatisch die Frage, ob ein Böllerverbot nicht durchaus sinnvoll wäre.

Dafür spricht unter anderem die Belastung der Umwelt. Hier leidet diese vor allem unter der Feinstaubbelastung durch das farbenfrohe Feuerwerk. Jene beläuft sich laut Bundesumweltamt auf rund 2050 Tonnen. Doch nicht nur die Feinstaubbelastung ist problematisch, hinzu kommt auch noch die schier nicht endend wollende Vermüllung. Allein in Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main sind  rund 191 Tonnen Silvesterabfall zusammenkommen. Dennoch ist Silvester ohne Feuerwerk für die meisten von uns unvorstellbar. Es ist eine uralte Tradition, die ihren Ursprung im China vergangener Zeit hat, wo Sprengstoff zu feierlichen Anlässen das erste Mal im 12. Jahrhundert eingesetzt worden sein soll. Durch den dadurch entstehenden Lärm sollen böse Geister verschreckt werden. Eigentlich also ein positives Ereignis. Doch können wir all die negativen Argumente damit relativieren? Ich sage nein, dennoch halte ich ein Böllerverbot für wenig sinnvoll. Immerhin würden dem Staat dadurch Millionen von Steuern durch die Lappen geben. Außerdem wird ein allgemeines Böllerverbot  die wahren Silvesterfreaks wohl kaum vom zünden abhalten. Schließlich machen Verbote Dinge die Sache doch erst richtig interessant, oder? Anstatt der gesetzlichen Verbannung von Feuerwerkskörpern appelliere ich also an die Vernunft des einzelnen, sich vom knallen abzuwenden. Die Aufklärung über die Auswirkungen von Feuerwerk erscheint unter diesem Beobachtungspunkt doch deutlich effektiver als ein Verbot.