Wenn aus einer Meinungsverschiedenheit ein Mordanschlag wird…klingt unrealistisch? Dies ist jedoch eine wahre Geschichte des damals 13-jährigen Nils Oskamp.
„Drei Steine“ ist eine 160 Seiten lange Graphic Novel, die von dem damaligen Opfer Nils Oskamp geschrieben und illustriert wurde. Der Inhalt des Buches dreht sich um den Rechtsradikalismus im Alltag bzw. genauer gesagt in den Schulen. Am 4. bis zum 6. September besuchte der Autor Nils Oskamp unsere Schule und beantwortete den Schülern aus Klasse 8 einige Fragen. Nils Oskamp ist ein bekannter Comiczeichner, der durch seine Graphic Novel „Drei Steine“ bekannt geworden ist. In der Graphic Novel arbeitet er seine Jugend auf, in der er sich gegen seine rechtsradikalen Mitschüler stellte, und daher von den örtlichen Neonazis gejagt und zusammengeschlagen wurde. Bei seinem persönlichen Besuch in unserer Schule erzählte er in einer öffentlichen Lesung von seiner Jugend und untermalt dies mit den Bildern aus seiner Graphic Novel. In kleinen, aber spannenden Workshops brachte er dann am Dienstag und Mittwoch den Schüler:innen das Zeichnen von Comics besonders nah und verdeutlichte, wie schnell Verschwörungstheorien erstellt und verbreitet werden können. Seine Bilder und Plakate waren bis Ende September in unserer Schule einsehbar.
Für mehr Informationen besuche die offizielle Website von „Drei Steine“: https://www.dreisteine.com/
Doch wieso ist dieses Projekt so wichtig? Dieses Thema wird viel zu selten angesprochen, da viele einfach davon ausgehen, dass keiner mehr „rechts“ denkt. Doch wenn man mal genauer darauf achtet, ist es erschreckend, wie sehr der Rechtsradikalismus heutzutage noch eine Rolle spielt. Auch andere Formen der Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit sind weiterhin trauriger Bestandteil der aktuellen Gesellschaft – Aufklärung und Zivilcourage daher umso wichtiger.
Durch die Befragung einer Schülerin der Klasse 8.2 hat sich Folgendes ergeben:
Hat dich die Geschichte von Nils Oskamp berührt?
Die Geschichte von Nils Oskamp hat die Schüler alle sehr berührt, jedoch hat sich keiner die Novelle gekauft.
Wie war die Reaktion der Klasse?
Durch die Lesung wurde einigen das Thema nähergebracht, die sich noch nicht so gut mit dem Thema beschäftigt haben. Das hat betroffen gemacht.
Was musstet ihr in dem Workshop machen?
In dem Workshop ging es weniger um die Graphic Novel, sondern mehr um Comics und Witze zum allgemeineren Thema der Diskriminierung. Dazu haben wir Comics bzw. Cartoons gestaltet.
Hat jemand von euch ähnliches erlebt?
Aus der Klasse hat keiner etwas Ähnliches erlebt, sondern nur als Beobachter mitbekommen.
Was hat euch an der Vorstellung gefallen?
Den Schülern gefiel, dass er selbst ewas aus seinem Buch vorgelesen hat.
Was hat euch nicht gefallen?
Er hat an allen Comics etwas kritisiert und dann waren es am Ende eher seine Comics, da er große Veränderungen vorgenommen hat, und nicht mehr unsere. Hier hätten wir uns ein bisschen mehr Freiräume gewünscht. Aber er ist natürlich ein Profi, von dem man auch lernen konnte.
Allgemein hat der Besuch von Nils Oskamp für sehr viel Aufklärung gesorgt.
Hier zwei Werke, die so hervorragend angefertigt wurden, dass selbst der Profi keine Verbesserungen vorgenommen hat:
Falls ihr selbst einmal ähnliches erlebt, Fremdenhass oder Diskriminierung erfahren oder mitbekommen habt, schreibt uns gern eure Geschichte in die Kommentare!
Dich interessiert das Thema Rassismus? Dann lies einen informierenden Artikel von uns: https://lactuca.de/rassismus-die-kraft-von-worten/
Ich habe so etwas nicht erlebt, aber mir wurde so etwas berichtet.
Eine Bekannte von mir (Ausländerin)
hatte mit Familienangehörigen in ihrer Muttersprache gesprochen und eine Person, die an ihr vorbeiging, hat sie daraufhin ohne sie direkt
anzusprechen beleidigt,
anscheinend ohne zu wissen, dass meine Bekannte Deutsch kann,
denn als sie die Person darauf angesprochenen hat, war diese ganz überrascht.
Ich finde solche Bemerkungen oder diskriminierende Kommentare einfach bescheuert, man kann es nicht netter ausdrucken, das ist einfach falsch. Man sollte seine eigenen Meinungen haben dürfen
und für seine Herkunft kann man nichts und das dann so feige mehrere Menschen auf eine Person gehen oder man hinterm Rücken von anderen sowas macht, ist einfach falsch!