Ein Pokal von dem jeder Verein in Deutschland träumt, ein Pokal, in dem selbst vermeintliche Außenseiter eine Chance haben. Für viele Spieler und Vereine bilden die Spiele die bedeutsamsten Spiele der gesamten Laufbahn bzw. der Geschichte, doch gewinnen kann ihn – den DFB-Pokal – nur einer.
Was ist der DFB-Pokal?
Bei diesem Wettbewerb treffen jährlich Vereine aus nahezu allen Ligen aufeinander: Egal ob Bundesligist oder Sechstligist – alle dürfen davon träumen.
Anfang jeder Saison spielen Amateurmannschaften aus einem Topf mit, welcher aus 32 Mannschaften besteht, welche sich aus den Gewinnern des Landespokals, dem Viertplatzierten aus der 3. Liga und auch aus den Mannschaften der 2. Bundesliga von Platz 15-18 zusammensetzen.
Zudem gibt es beim DFB-Pokal einen Topf für die Profimannschaften, welcher sich aus den 32 besten Mannschaften Deutschlands bezüglich der Endplatzierung zusammensetzt.
Diese insgesamt 64 Mannschaften werden zu einer Austragung zwischen Amateurmannschaft und Profimannschaft ausgelost, wobei die unterklassige Mannschaft stets das Heimrecht für diese Partie erhält.
Daraufhin kommt es ähnlich wie in anderen Turnieren zu einem Turnierbaum: der Gewinner der Spiele zieht weiter und es kommt zu erneuten Austragungen, solange bis schlussendlich zwei Mannschaften übrig sind. Das epische Finale findet seinen Platz im legendären Olympiastadion – eines der größten Stadien Deutschlands. Dort kommt es zu dem Aufeinandertreffen der beiden übrigen Mannschaften im Turnier, welches von Fans aus ganz Deutschland zahlreich besucht wird und die Zuschauerzahlen vor den Bildschirmen ansteigen lässt.
Wer spielt bei den Endspielen mit?
Früher galten bei diesem Wettbewerb Überraschungen eher als eine einmalige Sache, doch im Laufe der letzten Jahre haben diese Außenseiter einer immer größere Bedeutung für den Wettbewerb erhalten. Im letzten Jahr gelang dem Drittligisten FC Saarbrücken sowie dem Zweitligisten, dem 1. FC Kaiserslautern, die Sensation. Aber vor allem der Verein aus der Drittklassigkeit konnte glänzen, indem sie mehrere Bundesligisten und auch den großen FC Bayern München, deutscher Rekordmeister und mehrfacher Gewinner der Champions-League, in einer Schlammschlacht mit dem letzten Spielzug besiegten.
Am Ende der Saison konnte jedoch keiner der beiden Außenseiter den Pott in den Himmel schwenken. Es war Bayer 04 Leverkusen, welche mit dem Sieg im Finale eine makellose Saison aus Meisterschaft und dementsprechend auch DFB-Pokal krönten.
In dieser Saison sollte auch ein vermeintlich kleiner Verein die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Arminia Bielefeld, ein Verein aus der dritten Spielklasse, konnte sich diese Saison wahrhaftig auszeichnen. Nicht nur, dass sie nach einer klasse Rückrunde den Aufstieg in die 2. Bundesliga klarmachten, sie hatten auch riesigen Erfolg in der Pokalsaison.
Angefangen in der ersten Runde, als der Gegner Hannover 96 hieß, konnten sie nahezu problemlos mit 2:0 gewinnen. In den darauffolgenden Partien spielten sie ausschließlich gegen Bundesligisten: darunter Union Berlin, SC Freiburg, Werder Bremen und am Ende auch Leverkusen im Halbfinale, welche sie alle vollkommen überzeugend in einem Fight gegen den klaren Favoriten besiegten.
Folglich stand es fest: Arminia Bielefeld zieht als erste Drittligamannschaft seit mehr 30 Jahren in das Finale ein und steht in diesem den Bundesligisten VfB Stuttgart gegenüber, welche jedoch nach einer unfassbaren Saison mit der Vizemeisterschaft und folglich die Qualifikation für die Champions-League, diese Saison eher schwach auftraten. Jedoch im nationalen Pokal konnten sie vollen Fokus setzen und zogen in das Endspiel in Berlin ein.
Wie verlief das Pokalfinale?
Nachdem die Vereine, wie bereits erwähnt, in das Finale eingezogen sind, kam es am 24.05.2025 zu dem Endspiel: Anhänger von Arminia Bielefeld am Osttor und die lautstarken Fans vom VfB Stuttgart in der Westkurve. Die Stimmung war unglaublich und die Spieler waren heiß auf die Partie. Vor Beginn des Spiels präsentierten die beiden Fanlager ihre aufwendig vorbereiteten, kreativen Choreos und warteten voller Spannung auf den Beginn des Spiels. Auch das Finale bot ein Spektakel und dies zugunsten der Mannschaft aus Stuttgart.
Die Bielefelder Mannschaft kam zwar zu den Chancen und es bahnte sich auch im Finale die Sensationen an – die Chancen wurden jedoch nicht genutzt, da sie unter anderem auch am Aluminium scheiterten.
Doch die Tore fielen auf der anderen Seite: der VfB Stuttgart schlug in der ersten Hälfte gleich drei mal zu, als der Drittligist in der Defensive nicht konzentriert agierte. So war die Partie schon in der Halbzeit nahezu entschieden, als es mit einem 3:0 in die Kabinen ging.
In der zweiten Halbzeit schoss der Bundesligist auch noch das vierte Tor, wodurch sich die Stimmung bei den Fans auf Seiten der Bielefelder maßgeblich auf einem Tiefpunkt befand, wohingegen die Fans der Stuttgarter voller Freude schon frühzeitig den voraussichtlichen Sieg feierten.
Aber auch die Anhänger des Drittligisten durften nochmals jubeln, nachdem die Offensive schlussendlich auch zum Erfolg kam und der kleine Funken Hoffnung wieder entfachte. Das Spiel wendete plötzlich die Richtung und die Bielefelder gingen mit breiter Brust zu auf das gegnerische Tor. So kam es wenige Minuten vor Ende der regulären Spielzeit durch ein Eigentor des Stuttgarter Verteidigers, Josha Vagnoman, zu einem weiteren Aufblühen der Anhänger bei dem Stand von 4:2 für den VfB.
Auch weitere Chancen der Bielefelder führten fast zu weiteren Treffern, aber der Torhüter bewahrte das Team vor einer möglichen Verlängerung. Folglich kam es zu dem Schlusspfiff und alle Stuttgarter feierten gemeinsam den Erfolg ausgelassen, auch mit Pyrotechnik, nachdem der Außenseiter erst zu spät in das Spiel fand.
Durch den Sieg des VfB´s wurde auch die Historie der Familie Hoeneß weitergeschrieben. So ist Sebastian Hoeneß nach Dieter und Uli Hoeneß bereits der dritte aus der Familie, der den Pokal in den Nachthimmel von Berlin strecken durfte.
Quellen: