Am Mittwoch, dem 24.01.2024, fand ein Poetry-Slam Wettbewerb statt, wo die Klasse 10.4 aus dem Gymnasium Reutershagen gegen eine 10. Klasse von der Werkstattschule angetreten ist. Dabei konnten
Schüler/-innen ihren zuvor geschriebenen kreativen Text, der zunächst im Deutschunterricht vorbereitet wurde, freiwillig auf einer Bühne präsentieren. In diesem Beitrag berichte ich über die Vorbereitung der Texte und über den großen Präsentationstag.
Vorbereitung der Slam-Texte
Zunächst wurden die Schüler/-innen im Deutschunterricht von Frau Mews mit dem Thema “Poetry Slam“ vertraut gemacht. Sie lernten wichtige Regel kennen, wobei die wichtigste Regel “Respect The Poet“ besonders hervorgehoben wurde. Außerdem erfuhren die Schüler/-innen auch über verschiedene Techniken, um ihren eigenen Text zu optimieren. Die Texte wurden innerhalb von 180 Minuten (2 regulären Unterrichtsblöcken) verfasst, was in ruhigen Arbeitsphasen erfolgte. Um den Texten den endgültigen Feinschliff geben zu können, fand in der letzten Unterrichtsstunde vor dem Wettbewerb ein Workshop statt, wo die professionelle Poetry Slammerin Anne Kalkbrenner die Texte mit den Schüler/-innen überarbeitet hat, die ihren Text schlussendlich auf der großen Bühne vortragen wollten.
Vorbereitung des Wettbewerbes
Der Wettbewerb fand in der Werkstattschule statt, wo eine Bühne organisiert wurde, auf der die Schüler/-innen ihren optimierten Text nun vorstellen konnten. Das Publikum saß in mehreren Reihen vor der Bühne, wobei die beiden Klassen überwiegend getrennt saßen. (Die Klasse aus der Werkstattschule auf einer Seite verteilt, die Klasse 10.4 aus dem Gymnasium Reutershagen auf der anderen Seite). Ein Technik-Team hat außerdem darauf geachtet, dass die Beleuchtung angemessen und angenehm funktioniert.
Präsentationstag
Um 18 Uhr versammelten sich nach und nach alle Schüler/-innen. Die Schüler/-innen, die ihren kreativen Text auf der großen Bühne präsentieren wollten, haben sich schon ungefähr eine halbe Stunde vorher getroffen, um sich auf die Präsentation nochmal vorbereiten zu können. Als die Aufregung langsam mehr und mehr anstieg, wurden mehrere kleine Punktetafeln im Publikum verteilt. Diese Punktetafeln dienten dazu, ein möglichst unparteiisches Feedback an die Vortragenden und deren Texte zu liefern, wodurch am Ende ein Gewinner festgelegt werden konnte. Auf den Punktetafel waren alle Punkte von 1-10 vertreten, wobei eine Mindestpunktzahl von 4 gesetzt war. Das war aus dem Grund, dass der Mut, den Text überhaupt vor so einer großen Masse vorzustellen, schon eine gewisse Mindestpunktzahl verdient hat. Um die Punkteverteilung ein bisschen fairer gestalten zu können, wurde jeweils einmal die schlechteste und einmal die beste Bewertung gestrichen.
Nun erfolgte eine kleine Einführung in den Wettbewerb, wo nochmal grundlegende Verhaltensregeln und der Ablauf relevanter Punkte erläutert wurden. Daraufhin wurden Stück für Stück die individuellen Texte vorgetragen, für die die betroffenen Schüler/-innen nacheinander auf die Bühne gerufen wurden. Nach jedem vorgetragenen Text folgte ein kräftiger Applaus. Die vergebenen Punkte wurden notiert und am Ende ausgewertet. Nach 4-5 vorgetragenen Texten stand eine kleine Pause an, in der sich alle Schüler/-innen austauschen konnten und gegebenenfalls frische Luft schnappen konnten. Nun ging es an die letzten kreativen Texte, die auch alle erfolgreich vorgetragen werden konnten. Der Hauptteil war geschafft, woraufhin die Siegerehrung folgte. In einer weiteren kleinen Pause, in der sich erneut alle Anwesenden austauschen konnten, wurden die ersten drei Plätze festgelegt und auf eine Tafel geschrieben. Die Schüler/-innen, die präsentiert hatten, wurden auf die Bühne gebeten, woraufhin erneut ein großer Applaus folgte. Zunächst haben alle Schüler/-innen, die ihre Texte vorgetragen haben, eine Blume erhalten, um den Respekt und Dank auszudrücken. Mit Spannung und ein wenig Nervosität wurde nun der 3. Platz vergeben, welcher an eine Schülerin aus der Werkstattschule ging. Der 2. Platz wurde als nächstes verkündet, worauf hin wieder eine Schülerin aus der Werkstattschule ein Platz auf den Treppchen ergattern konnte. Nun kam es zum ersten Platz, wo die Spannung nun nochmal rapide anstieg. Den ersten Platz belegte Marlene aus der Klasse 10.4 des Gymnasium Reutershagen mit einem hervorragenden Text und Vortrag. Alle drei Schülerinnen erhielten nochmal einen gesonderten Applaus und kleine Preise von dem Organisations-Team.
Persönliche Einschätzung
Zunächst muss erwähnt werden, dass diese Einschätzung komplett subjektiv ist und somit von meiner eigenen Meinung abhängt.
Als wir das erste Mal mit der Idee konfrontiert wurden, an einem Wettbewerb teilzunehmen, wo Kreativität gefordert ist, war nicht viel Begeisterung da. Das geht überwiegend damit einher, dass Schwierigkeiten aufgetreten sind, der Kreativität beim Schreiben der Texte freien Lauf zu lassen. Außerdem war es anfangs ziemlich schwer, ein passendes Thema zu finden, aber auch in dieser Hinsicht wurde den Schüler/-innen unter die Arme gegriffen. Uns wurden Methoden gelehrt, womit die Themenfindung deutlich erleichtert wurde. Schlussendlich war das Präsentieren der Texte auch freiwillig, wodurch gewisser Druck von uns genommen wurde. Wenn die Texte nicht der gewünschten Qualität der Schüler/-innen entspricht, konnte man immer noch sagen, dass man diesen nicht präsentieren möchte. Dennoch hat man vielleicht die Notwendigkeit eines solchen Wettbewerbes hinterfragt, da der Wettbewerb außerschulisch stattfand. Die Zeit, die wir bei dem Wettbewerb verbracht haben, wurde uns allerdings mit einer Freistunde erstattet. Ich persönlich fand es ziemlich schade, dass die Punkteverteilung, am Tag des Wettbewerbes ziemlich parteiisch abgelaufen ist, obwohl man schon versucht hat, dies zu vermeiden. Meist wurden dabei dann die Schüler/-innen aus den eigenen Klassen besser bewertet. Von der Stimmung und der Atmosphäre war der Wettbewerb jedoch wirklich sehr angenehm gestaltet. Dadurch konnte man sich sehr gut auf die Texte der Schüler/-innen fokussieren, wodurch viele neue Eindrücke gewonnen wurden.
Abschließend lässt sich also von mir sagen, dass der Wettbewerb durch die gelungene Organisation wirklich angenehm war und ohne Stress verlaufen ist. Außerdem konnten durch diesen Wettbewerb Texte anderer Schüler/-innen gehört werden, die nicht Teil der eigenen Klasse sind und somit unabhängig voneinander gearbeitet haben.
Damit ihr nun selbst ein Gefühl bekommen könnt, wie sich ein gelungener Poetry-Slam Text anhören kann, findet ihr unten den Siegertext, gesprochen von Marlene selbst: