Alles neu macht der Mai

Alles neu macht der Mai

Alles neu macht der Mai, dafür steht auch der Maibaum und das Aufstellen von diesem. Ein Brauch von dem vermutlich die Meisten schon mal gehört haben, obwohl er in Mecklenburg-Vorpommern normalerweise keine große Rolle spielt.  In Bayern, Baden-Württemberg und Österreich aber wird er je nach Region am ersten Mai oder am Vorabend aufgestellt und symbolisiert somit den Beginn der fruchtbaren Zeit und soll einen Segen über Menschen, Tiere und Häuser verbreiten.

Üblicherweise ist der Maibaum ein geschmückter Baum oder Baumstamm, welcher von Rinde und Ästen befreit ist. An der Spitze hängt ein, mit bunten Bändern und Girlanden umwickelter, Tannenkranz.

Da dieser sehr aufwendig aufzustellen ist, steht er meist mindestens ein Jahr bis maximal fünf Jahre. Traditionell wird er mit drei Stützstangen stückweise aufgestellt, heutzutage wird dies aber auch oft schon von zum Beispiel der freiwilligen Feuerwehr unterstützt. Trotz dessen ist es ein sehr langwieriger Prozess und dauert in der Regel mehrere Stunden.  Außerdem ist es teilweise gefährlich ihn aufzustellen, aber auch ihn zu lange stehen zulassen. Dies gilt nur für den großen, traditionellen Maibaum auf dem Dorfplatz.

Nach dem Aufstellen des Baumes ist es aber noch lange nicht vorbei, rund um den Maibaum gibt es noch viele weitere Bräuche, einer davon das Maibaumstehlen. Einwohner der benachbarten Dörfer versuchen sich gegenseitig den Baum zu stehlen, gelingt dies, muss der Baum mit Alkohol freigekauft werden. Vorher wird er von jungen Männern bewacht, beim Annähern von Gegnern muss der Wächter mindestens eine Hand am Baum haben, da dieser so nicht geklaut werden kann. Ob, beziehungsweise wann ein Maibaum als gestohlen gilt, kann variieren. Manchmal gilt er schon als gestohlen, wenn die Diebe drei Spatenstiche schaffen, anderswo aber erst, wenn er gefällt ist.

Ein weiterer Brauch rund um den Maibaum sind auch Liebesmaien. Junggesellen setzen ihrer Liebsten einen Maibaum oder einen Maienstecken (meist Fichte/Birke) vor das Fenster oder die Tür. Je schöner er geschmückt ist, desto größer soll die Liebe sein. Der Name des Junggesellen muss entweder direkt auf dem Baum oder auf einem angebrachten Herz stehen. Nach einem Monat wird der Baum dann von dem, der ihn aufgestellt hat, wieder abgeholt. Dafür bekommen sie normalerweise eine Einladung zum Essen, einen Kasten Bier oder einen Kuss zurück.

Komplett im Gegensatz dazu stehen die Schandmaien. Statt eines grünen, schön geschmückten Baumes, sind diese meist ein verdörrter Zweig oder ein Besen. Allerdings ist dieser Brauch heutzutage nicht mehr verbreitet, weil das Aufstellen als Eindringen in die Privatsphäre zählt.

Ein etwas ungewöhnlicher Brauch in Bezug auf den Maibaum ist das Maibaumkraxeln, dessen Ziel ist es, auf einer glatten Holzstange (in der Regel ein Maibaum) eine Wettkampfhöhe von zwölf bis fünfzehn Meter zu erklimmen. Um anzuzeigen, wann jemand oben angekommen ist, hängt dort eine Kuhglocke zum Läuten. Die Technik dabei ist Geschmackssache und für jeden frei zu wählen, jedoch eins haben alle Kletterer gemein, sie schmieren sich vor dem Klettern Pech an die Hände und Füße. Ausgelebt wird dieser Brauch im Bayrischen Wald und Oberösterreich, eben dort, wo es viele Bäume gibt. Besonders bekannt für das Maibaumkraxeln ist das österreichische Freinberg kurz hinter Passau.

Das war ein kurzer Einblick in die Bräuche rund um den Maibaum. Sie variieren je nach Region und Gegend, was ebenfalls variiert, sind die Vermutungen über die Entstehung des Brauches. Wahrscheinlich aber ist er bei den alten Germanen entstanden auf Grund deren Verehrung verschiedener Waldgottheiten, weswegen sie in der Walpurgisnacht einen geschmückten Baum aufgestellt haben. Während der Christianisierung haben sich dann das christliche und heidnische Brauchtum vermischt. In der vorchristlichen Zeit galten Bäume als Symbol der Fruchtbarkeit, wie auch der Maibaum, dessen heutige Form seit dem 16. Jahrhundert überliefert ist. Wohingegen es in der Eiffel schon seit dem 13. Jahrhundert einen Pfingstbaum gab. Im Laufe der Zeit ist dann ein stark lokales Brauchtum entstanden.

Wenn du jetzt auch Lust auf das Feiern des ersten Mai hast, kannst du beruhigt sein, denn auch in Mecklenburg-Vorpommern gibt es das Maibaum-Aufstellen beziehungsweise Maifeste, zum Beispiel in Kröpelin, Grimmen, Zinnowitz und Wesenberg.

Maibaum Tradition – Alles über Brauch & Ursprung (vivat.de)

Maibaum und Pfingstbaum: Traditionen und Bedeutungen (t-online.de)

Bayerische Sportarten: Rauf auf den Maibaum | Themen | BR.de

Über das Maibaumaufstellen in der Region | Chiemsee-Alpenland Tourismus

Der Maibaum und seine Geschichte (uebergossenealm.at)

Maibaum Tradition – Alles über Brauch & Ursprung (vivat.de)

Maibaum – KiwiThek (kidsweb.at)

Maien – Brauchwiki

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